Freitag, 15. Februar 2019, 19:00 Uhr. Ankunft im wunderbaren Stadthaushotel in Hamburg in der Holstenstraße. Das Hotel ist integrativ, es arbeiten behinderte und nicht behinderte Menschen gemeinsam für das Wohl der Gäste. Selten habe ich mich, seit ich im Rollstuhl sitze, so angenommen und willkommen gefühlt!
Kleine Weinflasche und Weinglas mit Rotwein, dahinter die Informationsmappe des Stadthaushotels Hamburg und eine
Blumenvase mit oranger Gerbera.
Sieben Zimmer sind absolut Rollstuhl- und behindertengerecht, das Hotel arbeitet mit einem Sanitätshaus zusammen, bei dem man für den Aufenthalt verschiedene Hilfsmittel leihen kann. Die Toiletten auf den Zimmern sind geräumig, die Halteklappgriffe vertrauenerweckend, ich bekomme noch einen richtig tollen Duschsitz in die fest eingebauten Griffleisten gehängt.
Angekommen, ausgepackt, Hunger! Wir bekommen das Restaurant "Feuervogel" empfohlen, das vielleicht 100m vom Hotel entfernt ist.
Als ich mit meinem recht breiten Rollstuhl nicht durch die Tür komme hilft eine Mitarbeiterin, um mir den zweiten Türflügel zu öffnen. Eingang Restaurant
behindertengerechtes
Badezimmer
Vor dem Eingang ist eine kleine Vertiefung, in der ich hängen bleibe - da steigt ein Futterbote vom Feuervogel extra wieder aus dem Auto und hilft mir weiter. Im Gastraum werden wir superfreundlich empfangen, die Bedienung holt sofort eine kleine Rampe und legt sie an die Stufe zu den Tischen.
Das Essen ist total lecker, bei den Cocktails wird nicht am Alkohol gespart, "unsere" Bedienung lässt mich nicht im Geringsten merken, dass ich anders bin als andere Menschen. Ich fühle mich rundherum wohl! Das war sooo selten in letzter Zeit.
Am Sonnabend geht's ins Miniaturwunderland in der Speicherstadt.
Unser letzter Besuch hier ist schon sechseinhalb Jahre her, damals brachten wir sieben Stunden hier zu - ohne es zu merken. Aber: damals konnte ich noch laufen, diesmal darf ich probieren, wie
Außenansicht
Miniaturwunderland
behindertenfreundlich die Kleinbahnanlage ist.
Am Eingang ist neben den ersten Stufen ein Plattformlift angebracht. Es hängt ein Schild mit einer Telefonnummer daneben, falls der Rollstuhlfahrer allein unterwegs ist, weil ein Mitarbeiter des Wunderlandes diesen Lift bedienen muss.
Plattformlift und Treppenstufen
Nachdem ich die ersten Stufen mit dieser sehr freundlichen Hilfe überwunden habe, bin ich komplett autark beweglich. Ein normaler Fahrstuhl bringt mich zum Eingang im zweiten Stock, im Wunderland selbst gibt es einen Aufzug, mit dem ich mich zwischen Etage zwei, drei und vier bewegen kann. Die Eindrücke sind auch diesmal großartig.
Der große Bahnhof in der Schweiz Pippi Langstrumpf in Skandinavien
Die Elbphilharmonie kann sich öffnen und man bekommt einen Einblick in den großen Saal. Die Musiker bewegen sich und ihre Instrumente.
Auf dem Platz vor der Elbphilharmonie spielen einige Rollstuhlfahrer Korbball.
Zur Stärkung geht es ins Bistro - solch ein Schild habe ich noch nie gesehen!
Piktogramm Rollstuhlfahrer mit der Unterschrift "Diesen Tisch bei Bedarf bitte für Rollstuhlfahrer freihalten" in deutsch und englisch
Nach fast zehn Stunden sind wir wieder im Hotel, schlafen die zweite Nacht hervorragend und fahren am Sonntag, diesmal können wir das liebevoll angerichtete Frühstück wirklich genießen, sehr entspannt nach Hause. Danke für ein wundervolles Wochenende, an dem ich meine Akkus endlich mal wieder aufladen konnte! Tisch mit Frühstücksbuffet